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STUTTGART 28.1.2000



Zukunft des Jugendtreffs ungewiss

Awo will Grundstück verkaufen - Bezirksbeirat Botnang sucht Alternativen

Zwei heikle Grundstücksfragen haben den Botnanger Bezirksbeirat beschäftigt: der Ausbau des Tierheims und die Zukunft des Jugendtreffs.

VON JÜRGEN BOCK

Zunächst ging es um die Erweiterung des Tierheimes. Der Bezirksbeirat vermutete, dass beim Bau des Hundehauses zu große Erdbewegungen stattgefunden hatten. Dagegen hätte das Denkmalamt sein Veto einlegen können. Die schriftliche Antwort von Baubürgermeister Matthias Hahn fiel deutlich aus: Übermäßige Erdbewegungen wurden nicht festgestellt, und das Denkmalamt erhebe keinen Einspruch gegen den Bebauungsplan. Zum anderen erregte der kleine Tierfriedhof die Gemüter. Eine zu große Zahl an Bestattungen hätte Boden und Grundwasser gefährden können. Laut Amt für Umweltschutz wurden innerhalb der vergangenen 15 Jahre dort lediglich 15 Tiere bestattet, was keine Gefährdung darstelle. Zumal sich Botnang auch noch außerhalb der sensiblen Kernzone des Heilquellenschutzgebiets befindet. Allerdings werden die Tiere in Zukunft auf dem Tierfriedhof in Hedelfingen beerdigt.

Ein kniffliges Problem stellt der Jugendtreff dar. Das Haus in der Franz-Schubert-Straße gehört der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Ende vorigen Jahres wurde der Bezirksbeirat durch die Meldung aufgeschreckt, die Awo wolle das Grundstück verkaufen und habe auch schon eine Interessentin an der hand. Dieser sei an einer Übernahme bereits im Herbst 2000 gelegen, was die gleichzeitige Kündigung des noch bis 2001 laufenden Mietvertrags mit dem Jugendtreff bedeutet hätte.

Hier konnte das Jugendamt vorerst Entwarnung geben: Der Vertrag bis zum 31. Dezember 2001 soll nun doch eingehalten werden. Damit ist das Problem aber nur aufgeschoben. Der Treff ist weiterhin gefährdet, und in Botnang macht man sich Gedanken über mögliche Alternativen, die demnächst besichtigt werden sollen. Enttäuscht zeigten sich die Beiräte über die Haltung der Awo. Der Treff habe sich erst nach langem Kampf etabliert. Nicht zuletzt habe die Stadt etwa 90.000 Mark in die Renovierung des Gebäudes gesteckt. Nun sollen zur nächsten Sitzung Vertreter von Jugendhausverein und Awo eingeladen werden.

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